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1911 Dezember |
Kunsthalle zu Kiel Weihnachtsausstellung der Schleswig-Holsteinischen Kunstgenossenschaft |
1913 April |
Kunsthalle zu Kiel Sammelausstellung |
1913 Dezember |
Hulbes Kunsthalle in Kiel |
1920 September |
Kiel Kunstausstellung zur Kieler Herbstwoche für Kunst und Wissenschaft |
1924 |
Itzehoe Brodersche Buchhandlung; zusammen mit Elise (Olsch) Kosegarten, Flensburg |
1926 |
Kunsthalle zu Kiel Große Herbstausstellung Schleswig-Holsteinischer Künstler Schleswig-Holsteinischer Kunstverein |
1926 Juni |
Wyk a. Föhr Griffelkunst Schleswig-Holsteinischer Künstler Kunstgewerbemuseum der Stadt Flensburg |
1926 Dezember |
Hamburg, Billhorner Röhrendamm Atelierausstellung Reinke und Wriggers Hamburger Künstler-Selbsthilfe |
1927 Oktober |
Hamburg - Staatl. Kunstgewerbeschule Frauenschaffen des XX. Jahrhunderts Hans Bredow-Schule der NORAG |
1927 November |
Itzehoe, Kaiser-Karl-Schule Kunstausstellung Blohm, Gries-Danican,Hablik,Kahlke, Wehrmann AG der Schl.-Holst. Universitätsgesellschaft und Studentenhilfe, Kreisgruppe Steinburg |
1929 September |
Neumünster Karllagerhaus |
1930 August |
Flensburg und weitere Orte 2. Wanderausstellung "Kunst für Schule und Volk" |
1930 November |
Itzehoe, Rathaus Kunstausstellung AG der Schl.-Holst. Universitätsgesellschaft und Studentenhilfe, Kreisgruppe Steinburg |
1931 |
Itzehoe |
1934 |
Hamburg, Spitalerstraße Ausstellung Hamburgischer Malerinnen NS-Frauenschaft |
1959 Oktober |
Itzehoe - Malerboden im Georg-Löck-Haus "Gedächtnisausstellung Helene Gries-Danican" Künstlerbund Steinburg e.V. |
1977 November |
Itzehoe - Heimatmuseum Prinzeßhof "Vor fünfzig Jahren - Fünf Steinburger Künstler" (siehe Nov. 1927) Edith und Wolfgang Reschke, Hans-Peter Widderich, Museum Prinzeßhof |
1979 März |
Itzehoe - Malerboden im Georg-Löck-Haus "Helene Gries-Danican 1874 - 1935" Künstlerbund Steinburg e.V. - M. Karstens, E. u. W. Reschke, H.-P. Widderich |
1993/94 |
Wanderausstellung Itzehoe, Husum, Westerland, Meldorf "Künstlerinnen an der Westküste Schleswig-Holsteins von 1850 bis heute" |
1993 September |
Ahrensburg - Kulturzentrum Marstall "Helene Gries-Danican 1874 - 1935" (die hier präsentierte Ausstellung) Harald Goldbeck-Löwe, Dietrich Albrecht, Maren und Holger Vanselow, Förderverein Kulturzentrum Marstall |
2006 |
Kiel, Stadt und – Schiffahrtsmuseum „Warleberger Hof“ "Ich muss ja ... sammeln! Die Kunstsammlung des Malerfreundes, Wagnerianers und Arztes Dr. Paul Wassily (1868-1951) in Kiel" (1 Bild: „Felsenküste“) |
2007 |
Itzehoe, Talstraße 14 - Ehemaliges Wohnhaus Wenzel Habliks |
2007 |
NDR Fernsehen (N3), 22521 Hamburg: Lieb & Teuer
|
2008 |
Kiel, Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Sartori &
Berger-Speicher, Wall 47-51 |
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Rezensionen 1911-2008
(tlw. Auszüge)
Die Rezensionen sind ohne Rücksicht auf ihre kunstwissenschaftliche Qualität und enthaltene Fehler und Widersprüche abgeschrieben und nach ihrer Datierung geordnet.
25.11.1911 Kieler Zeitung Nr. 26796
"Die Weihnachtsausstellung der Schleswig-Holsteinischen Kunstgenossenschaft"
Auch der Nordschleswiger E. Nolde - Guderup fehlt nicht mit seinen Arbeiten, die, nachdem man früher bereits einmal einen Prozeß der Abklärung wahrnehmen zu
können geglaubt hat, heute wieder das Unglaublichste an Vertrauensseligkeit auf die Rätselkunst des Beschauers erkennen lassen. Wir haben gewiß nichts dagegen,
wenn es in unseren jungen Künstlern auf der Suche nach Ausdrucksmitteln toll und wild drauf losgärt; aber schließlich will man doch auch etwas von der Farbe, dem
Duft und Geschmack des Weins erleben, der sich aus dem Most entwickeln soll. Davon aber gibt's bei Nolde heute noch keine Spur, und wir denken, wir sind nicht
die einzigen, die kopfschüttelnd und an der Ausbrütung dessen, was in dieser "Koloristik" verborgen liegen soll, allmählich verzweifelnd weitergehen.
Zu den Bildern von Helene Gries-Danican nämlich, die nicht ohne Absicht in unmittelbarer Nachbarschaft von Noldes Bilderrätseln gehängt sind. Auch bei der
Kieler Malerin gärt es mächtig und - erfreulich. In ihren Farben stecken Gewaltsamkeiten, aber diese Gewaltsamkeiten bedeuten ja, indem sie die Eindrücke der
Natur, die farblichen Zusammenklänge und Kontraste potenzieren, auf dem Weg der Entwicklung nur den an sich unschätzbaren Willen zur Kraft; und es wird Sache
des künstlerischen Empfindens sein, dafür zu sorgen, daß die Kraft sich nicht im sinnlosen Walten erschöpft, sondern sich als Mittel zum Zweck gebändigt dem
Willen zum Harmonischen dienstbar erweist.
In dieser Beziehung ist uns um das ästhetische Gleichgewicht der Kieler Malerin vorläufig nicht bange; denn so
wunderbar bisweilen die Wege künstlerischer Entwicklung auch laufen, was Helene Gries-Danican uns an studienhaft ausgeführten Arbeiten heute zeigt, verheißt
mehr als ein Sicherschöpfen in einem absolut und um seiner selbst willen gepflegten outriert-brutalen Farbenimpressionismus. Man braucht sich bloß in die räumlichen
und Lichtverteilungsprobleme dieser Bilder, in die perspektivischen und Stimmungswerte zu vertiefen, um sich zu überzeugen, daß hier gleich stark wie die Wucht
der Farbe auch andere Koeffizienten bildmäßiger Wirkung am Werke sind, denen diese Arbeiten ihre Qualität verdanken. Es wird nur darauf ankommen, diese
Koeffizienten auch über die heutige Periode des Sturms und Drangs hinaus im Gleichgewicht zu erhalten.
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1.4.1913 Kieler Zeitung Nr. 156
"Buntes Feuilleton" In der Kieler Kunsthalle...
Nicht zum ersten Male erregt die schleswig-holsteinische Malerin Helene Gries-Danican mit ihren farbenstarken
Impressionen die Aufmerksamkeit des Besuchers. ... Daß Frl. Gries-Danican mit ihrer Palette nicht eben zaghaft umspringt, haben wir schon früher betont und
nehmen es ihr nicht übel. Im Gegenteil! In dieser resoluten Handhabung der Farben, die zwar bisweilen etwas grob und unvermittelt, aber kaum irgendwo unberechnet
und geschmacklos wild nebeneinandergesetzt werden, prägt sich der Wille eines Talents aus, das sich schwerlich verkennen läßt und nur der Abklärung und der
zeichnerischen Bändigung bedarf. Daß indessen die Malerin im letzten Punkte sich bei weitem nicht so ablehnend selbstbewußt gebärdet, wie etwa ein Emil Nolde,
lassen schon die Bilder erkennen, die wir bisher von ihrer Hand gesehen haben. Mehr vielleicht als die gegenwärtig ausgestellten die vor kurzem hier gezeigten, auf
denen neben dem absoluten Farbeindruck auch die luftige Behandlung und vor allem die perspektivischen Wirkungen stark mitredeten. Die Pflege der Perspektive
beweist am deutlichsten, daß sich die Künstlerin über das Zeichnerische keineswegs rücksichtslos hinwegzusetzen gedenkt; und darum gefallen uns ihre
landschaftlichen Motive, wie etwa in der gegenwärtigen Kollektion der "Herbstabend am See" oder auch eine räumliche Geschlossenheit wie "Sonnenblumen" - die
Sonnenblumen selber lassen an lebendiger Leucht-kraft nichts zu wünschen übrig -, besser als figürliche Sachen wie "Watende Knaben" oder "Heimkehr", Bilder, auf
denen überdies das modellmäßig Hingestellte, das sich nicht verleugnet, mit der Genialität der Farbenarbeit nicht recht im Einklang steht. Alles in allem aber glauben
wir, daß wir es hier mit einem Stadium des Stürmens und Drängens zu tun haben, in das man nicht viel dreinreden soll; man soll den Wein nicht in der Gärung stören.
(G.H.)
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19.12.1913 Kieler Zeitung Nr. 594
"Aus Hulbes Kunsthalle"
Zu den schleswig-holsteinischen Malerinnen, die das Zeug dazu haben, sich durchzusetzen, und mit ihren bisherigen Leistungen entschieden von dem abrücken, was
man so in Bausch und Bogen als "Frauenkunst" bezeichnet, gehört Helene Gries-Danican - Itzehoe, eine geborene Kielerin, die sich, soviel wir wissen, mit ihrer
künstlerischen Ausbildung auf die Schule Georg Burmesters berufen kann. Wir haben die in den letzten Jahren von der Malerin ausgestellten Arbeiten mit Interesse
verfolgt und die in ihnen steckende Kraft anerkannt, aber nicht verschwiegen, daß sie das Künstlerisch-Persönliche, und zwar insbesondere mit bezug auf die
Herausstellung der Farbenwerte, zu stark zu forcieren suchten: ein Gewaltsamkeits-Stil, dessen Pflege als Durchgangs-Stadium auf dem Wege zum Ziel seine Geltung
beanspruchen konnte, im übrigen aber der Bändigung zugunsten eines ausgleichenden Zusammengehens mit den sonstigen Forderungen eines Kunstwerks bedurfte.
Zurzeit hat Frl. Gries-Danican nun in Hulbes Kunsthalle eine Anzahl neuerer Bilder ausgestellt, die, ohne das, was an ihren bisherigen Arbeiten gut und stark war,
auszuschalten, auf dem Wege zum Ausgleich einen Schritt vorwärts bedeuten. Es handelt sich um skandinavische Küsten- und Hafenmotive, die der Künstlerin
weniger Anlaß geben, sich auf die Gegeneinanderstellung übermäßig stark betonter Farbenwerte zu versteifen, ihr vielmehr Gelegenheit boten, der zeichnerischen
Klarstellung des Gegenständlichen und daneben der Bearbeitung dieser oder jener anregenden Aufgaben ihre Aufmerksamkeit zu schenken.
... Problem der bewegten Spiegelung gut gelöst in zwei Bildern von Fischerbooten an der Mole.
... an der Mole, die den Hafen von der, im Hintergrunde bis an den rotvioletten Horizont sich weitenden blauen See trennt, ein Bild, dem man gewiß keine
Farbenschwäche nachsagen kann, auf dem aber die einzelnen Farben nicht um ihrer selbst willen herausgehoben, sondern einer ruhigen, schönen Gesamtstimmung
dienstbar gemacht werden.
... "Auf der Mole nach dem Fischfang" ... wäre vielleicht mehr innere Belebung am Platze gewesen; der impressionistischen Gesamtwirkung würde ein klärendes Eingehen auf das Einzelne kaum geschadet haben.
... Bild "Rodahallan": im Vordergrund hell gelbrötlich beleuchtete Klippen vor einem farblich hier fast ein bißchen trocken erscheinendem Blau des Meeres.
Weitere ausgestellte Bilder: "Mondaufgang am Meer" und "Baum
am Meer".
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13.09.1920 Kieler Zeitung
Sonderbeilage
"Kieler Herbstwoche für Kunst und Wissenschaft"
... Lilla Gäde mit einem "Wiesenweg", Helene Gries-Danican - Itzehoe mit einer Sammlung von drei lichtfarbenen Bildern, ...
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1924 Itzehoer
Nachrichten
"Eine kleine, aber auf künstlerischer Höhe stehende Ausstellung"
...von Originalarbeiten zweier, der Schleswig-Holsteinischen Kunstgenossenschaft angehöriger
Künstlerinnen sehen wir gegenwärtig im Schaufenster der Brodersenschen Buchhandlung in der Breitenstraße. Gruppiert um ein
gut gestelltes Blumenstillleben von lebhafter Farbigkeit (Rote Tulpen) von Frl. H. Gries-Danican, Charlottenberg bei Itzehoe, als kräftigem Mittelpunkt finden wir
kleine Schwarz-Weiß-Sachen von derselben Künstlerin sowie von Frl. E. Kosegarten, Flensburg. Beide bieten uns Originalarbeiten mit der Radiernadel, und jede
von ihnen hat es verstanden, ebensowohl das Charakteristische des einzelnen Vorwurfs hervorzuheben, wie ihnen eine geradezu als farbig anzusprechende Stimmung
zu geben. Alle Motive eignen sich besonders für die Wiedergabe in der gewählten Technik. ...
... finden wir hinter den Radierungen von H. Gries-Danican ebenfalls kleine Kabinettstücke. Dahin ist zu rechnen der "Sonnige Winkel", vor allem aber das "Alte
Haus in Ölixdorf", für das man fast lieber den Titel "Bruttiger Spätsommertag" hätte: denn das Flimmern und Gleißen eines heißen windstillen Sommertags liegt über
dem heimatlichen Stück Erde. - Außer ihren Radierungen bietet uns H. Gries-Danican, deren energischer, fast männlicher, niederdeutscher Künstlerart diese
Technik, wie man sich schon vorher sagen konnte, besonders liegen mußte, auch einige Original-Holzschnitte. Vier Tierbilder sind es, die uns in dieser allem bunten
Schein, aller photographiemäßigen Wiedergabe abholden Manier gezeigt werden. Nur das Wesentliche, was die Künstlerin sieht und dem Beschauer als solches,
durch seine (ihre) geistige Brille gesehen, übermitteln will, holt er (sie) mit dem Hohleisen in wenigen kräftigen Strichen aus der Holzplatte heraus, und das ist unserer
Künstlerin in diesen kleinen Blättern vollauf gelungen, von denen besonders "Die kleine Maus", der "Reiher" und die "Eulen" genannt sein mögen. - Die Blätter sind
verkäuflich, sie seien warm empfohlen als etwas bei aller Preiswertheit Wertvolles; soweit sie Heimatbilder sind (Umgebung von Itzehoe und Bilder aus dem
geraubten Nordschleswig) dürften sie z.B. als Konfirmationsgeschenke wohl geeignet sein.
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11.09.1926 Itzehoer Nachrichten Nr. 213,
Beilage
"Ein Gemälde"
Man konnte in den letzten Frühlingswochen an sonnigen Nachmittagen auf dem Klosterhofe eine junge Dame beschäftigt sehen, wie dieselbe auf der aufgespannten
Leinewand ihrer Staffelei ein Bild entstehen ließ und das spröde Material der Oelfarbe meisterte, wie etwa der italienische Bildhauer Canova den Marmor. Da sich
Entwurf, Anfang und Fortgang des Gemäldes unmittelbar nach der Natur vollzogen, konnte es nicht fehlen, daß die Malerin, Fräulein Helene Gries-Danican von hier,
von den zahlreichen Vorübergehenden umstanden und bei der Arbeit bewundert wurde, wie es möglich sei, die herrlich blühenden Kastanien mit einem Teil des
Verbitterhauses hinter dem Klosterteiche noch einmal naturwahr auf der Leinwand entstehen zu lassen.
Wer gelernt hat, Gemälde zu sehen und zu besehen, stellte sich in entsprechender Entfernung auf, während Kinder sich die Arbeit in unmittelbarer Nähe betrachteten,
wie sie ja auch bei Musikaufführungen gerne dicht vor dem Orchester, am liebsten auf demselben, stehen möchten.
Als Stoffwelt wählt unsere Malerin am liebsten die unmittelbarste Umgebung, in der sie die intimsten Seiten der Natur studiert, sich farbenfreudige Motive aussucht
und diese dann so wahr wiedergibt, wie sie dieselben empfunden hat. Und in unserer herrlichen Umgebung findet sie für farbenglänzende Schilderungen überreich
Motive. Die Kastanienblüte mit dem Verbitterhause und dem Teich davor waren eine glückliche Wahl und in ihrer Ausführung so recht geeignet, die feine Stimmung
stets neu zu erzeugen, welche den Anschauenden überkam, wenn er bei Sonnenschein über den Klosterhof ging; denn bei Sonnenschein ist das (im Schaufenster bei
Buchhändler Olaf Kragh ausgestellte) Bild entstanden, damit es leuchte, Sonnenschein in den Raum bringe, in dem es seinen Platz finden soll und die Herzenskultur
der Malerin wiederspiegele.
Es liegt ein feiner poetischer Hauch über der ganzen Szenerie und läßt den Beschauer die Worte, die Marie von Ebner-Eschenbach von einem Liede sagt, sinngemäß
auf das Gemälde anwenden:
"Ein kleines Lied, wie geht's nur an,
Daß man so lieb es haben kann?
Was liegt darin? Erzähle:
Es liegt darin ein wenig Klang,
Ein wenig Wohllaut und Gesang
Und eine ganze Seele."
Leserbief von Stadtsekretär a.D. R. Krohn
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13.12.26 Altonaer Nachrichten
"Hamburger Künstler-Selbsthilfe"
An einer recht entlegenen Stelle Hamburgs, Billhorner Röhrendamm 10, ..., haben sich gleichzeitig H. Gries-Danican, Fr. Düsing, A. Heinsohn, W. Reinke und A.
Wriggers zu einer Atelier-Ausstellung zusammengetan.
Erstere zeigt die Ergebnisse einer schwedischen Studienreise, "Boote" in doppelter Ausführung, "Fischer am Morgen nach dem Fischfang", breit und kräftig mit dem
Spachtel hingeworfene Arbeiten, aus deren männlich herber Art eine starke Liebe zum Kolorismus spricht sowie etwas anders aufgefaßte "Häuser in Beidenfleth" und
eine in saftigem Grün prangende "Marschlandschaft", während A. Heinsohn, ...
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14.12.26 Hamburg-Altonaer Volksblatt
"Ausstellungen"
... Bilder von Frau Gries-Danican aus Itzehoe werden zum erstenmal in Hamburg vorgeführt. Es handelt sich um Arbeiten einer älteren Malerin, die einen
breiten, soliden Vortrag und eine gewisse Monumentalität im starkfarbigen Aufbau größerer Massen entwickelt, also als ernsthafte Könnerin anzusehen ist. ...
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24.11.1930 Nordischer Kurier Nr. 276
Zweite Lokalseite
"Die Kunst-Ausstellung im Itzehoer Rathaus"
Veranstaltet von der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesellschaft und Studentenhilfe, Kreisgruppe Steinburg
... Helene Gries-Danican, Itzehoe, hat bei ihrem anerkannt guten Sinn für farbige Wirkungen besonders in verschiedenen Meeres- und Strandmotiven ihre eigene
Note voll entfalten können. Auch ein farbenfrohes herbstliches Waldbild bestätigt vortrefflich die gekennzeichnete Eigenart der Künstlerin.
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1931 Itzehoer Nachrichten 18/5
"Ausstellung schlesw.-holst. Graphik"
Am 5. Juli wird in Schleswig im Rahmen der Ostseejahrveranstaltungen eine Ausstellung schleswig-holsteinischer Schwarzweißkunst (Zeichnungen, Radierungen,
Schnitte) eröffnet werden und bis Mitte September hängen.
... Unter den ausstellenden Künstlern wird sich auch die bekannte Itzehoer Holzschnitt-Künstlerin
Fräulein H. Gries-Danican befinden. Frl. Gries-Danican wird voraussichtlich mit zehn Holzschnitten mit Motiven von der Ostsee und dem Ostseestrande auf der
Ausstellung vertreten sein.
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14.11.1934 Deutsche Allgemeine Zeitung
Nr. 534 Ausgabe Groß-Berlin
"Hamburger Malerinnen"
Eine von der NS-Frauenschaft unter der Leitung von Frau Elisabeth Meyer in Hamburg veranstaltete Ausstellung, Spitalerstraße 6, zeigt die Hamburger Malerinnen
auf einem recht tüchtigen künstlerischen Niveau.
... Eigenes Wollen spricht ferner aus den Arbeiten von Helene Gries-Danican, ...(u,a.)
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1.12.1934 Hamburger Nachrichten,
Abendausgabe
"Rückblick auf die Ausstellung Hamburgischer Malerinnen"
Wie bereits in dem Bericht über die Eröffnung dieser Ausstellung, ... gesagt worden ist: man hätte dieser Sammelschau von Arbeiten unserer heimischen Künstlerinnen
einen günstigeren Rahmen gewünscht. ... allzudichte Hängung ... das ganz und gar unzulängliche Licht ... mußten einige Bilder im Flur hängen ...:
... ein aufgewühltes
Meerbild von Helene Gries-Danican
... H. Gries-Danicans Karussell-Bild erfreute seiner fröhlichen Buntheit wegen. ...
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10.10.1959
Norddeutsche Rundschau, Itzehoe
Gedächtnis-Ausstellung
Helene Gries-Danican
"Eigener Wert und persönlicher Klang"
Auf dem Malerboden im
Georg-Löck-Haus werden Erinnerungen an eine Künstlerin unserer Heimat wach
Künstlerisches Leben ist im Kreise
Steinburg nicht erst seit dem 2. Weltkrieg von Bedeutung gewesen. "Es
muß", wie Otto Lehmann in dem dreibändigen "Heimatbuch des Kreises
Steinburg" darüber schrieb, "in unserem Lande in unserer Luft liegen,
daß die Menschen und die Künstler ganz auf das Innere gestimmt werden."
Dem Künstlerbund Steinburg darf es als Verdienst angerechnet
werden, daß er die Erinnerung an die Künstler und ihr Werk durch Ausstellungen
lebendig werden läßt, die, inzwischen verstorben, dem
künstlerischen Leben in unserem Kreise vor Jahrzehnten das repräsentative
Gesicht gaben. Da war im Frühjahr die Ausstellung Karl Blohm (Dägeling), die
starkes Interesse gefunden hat, und da folgt jetzt als Herbstschau die
Gedächtnis-Ausstellung Helene Gries-Danican (Gemälde, Aquarelle und
Zeichnungen).
Sie wird morgen auf dem Malerboden im Georg-Löck-Haus
eröffnet und ist am 11., 17., 18., 24. und 25. Oktober von 10 bis 18 Uhr der
Öffentlichkeit zugänglich.
Helene Gries-Danican, im schönen Breitenburger Wald ansässig
gewesen und vielen Itzehoern sicherlich noch bekannt, wurde am 5. September
1874 geboren und starb am 27. März 1935.
Die Künstlerin stammte von dem französischen General Danican
ab, der als réfugié in England sich von dort seine Frau holte, und auf einer
Reise durch das damals dänische Holstein von der Lieblichkeit des Breitenburger
Gehölzes so entzückt war, daß er sich hier ansiedelte. Gute Geister mögen der
Künstlerin Pate gestanden und ihr die unendliche Freude an der Natur in die
Wiege gelegt haben. Sie studierte zunächst bei Burmester in Kiel, hat dann in
Paris und Berlin eine sehr gründliche Ausbildung erfahren. Jedoch hat sie im
Leben infolge einer Gesichtsentstellung vielem entsagen müssen.
... (Textstelle abgeschnitten!)
Betrachtet man die Ausstellung, so ist man überrascht von der großen Zahl liebenswürdiger Bilder der heimatlichen
Landschaft. Zugleich fällt auf, daß die großformatigen Ölbilder, farblich meist
in sommerlich bzw. herbstlich warmen grünen, gelben und rotbraunen Tönen
abgestuft, eingebettet in glühende Stille, besonders charakteristisch und
wesenhaft sind. Hier malte keine revoltierende Seele, die hart und kraß mit
Entwicklungen brach, sondern ein stilles verträumtes Gemüt, das das irdische
Dasein ganz ausschreitet. Gewiß sind nicht alle Ölgemälde von gleicher
technischer Reife und künstlerischer Qualität. Wie jedem anderen Künstler ist
auch Helene Gries-Danican natürlich manche Arbeit nicht so geraten, wie sie es
gewollt hat. Des will aber in der Gesamtbeurteilung ihres Schaffens nichts
besagen.
Sehr ins Auge fallen die schwedischen Landschaftsbilder
„Das weiße Boot“ mit dem azurblauen Meer sowie "Die große
Schwedenmole", gleichfalls von starker Ausdruckskraft der Farben und
Formen. Bewegtere und erregendere Eindrücke vermitteln die Boote auf dem
Falshöfter Strand bzw. an der Hohwachter Bucht. Geradezu aufwühlend ist das
Wesenhafte der sinnlichen Erscheinung in der „Großen Wolke" (Eckernförder
Bucht) herausgearbeitet. Gegenstücke die friedliche Kate in der Abendsonne,
"Dorfstraße von Barsbek" und Kastanien schön aber unsentimental
wundervoll abgetönt in Farbenspiel und großflächig der flammende gelbe
Ginster, ein Motiv aus unserem Itzehoer Gehölz und charakteristisch für die
Erfassung der Atmosphäre: "Das Karussell", ein Bild voller Klang und
schwingender Idyllik, das zweifelllos zu den besten Ausstellungsstücken gehört.
Mit großer Liebe hat Helene Gries-Danican auch die Fischteiche im Herbst und die
mächtigen blühenden Kastanien auf dem Klosterhof gemalt. Einprägsam sind ihre
Blumenbilder, insbesondere die große Komposition mit den Tulpen. Unter ihren graphischen Arbeiten stehen die Fischreiher
an vorderster Stelle.
Möchten viele die
Ausstellung besuchen, sie werden Freude daran haben. Dr. F.
12.10.1959
Norddeutsche Rundschau, Itzehoe
Ausstellung
wurde eröffnet
Helene Gries-Danican über ihr schweres
Schicksal nicht verbittert
Die Gedächtnis-Ausstellung Helene Gries-Danican, über
die die "NR" bereits in lhrer Sonnabend-Ausgabe ausführlich berichtete,
wurde am Sonntagvormittag im Georg-Löck-Haus in Anwesenheit von vielen
Freunden und Verehrern durch den Vorsitzenden des Künstlerbundes Steinburg,
Ritter von Krumhaar, eröffnet.
Insbesondere begrüßte er den Vorsitzenden
des Kreisbildungsausschusses, Oberstudiendirektor i. R. Tiessen, sowie das
Mitglied des städtischen Bildungsausschusses, Stadtrat Pietschack.
Eine sehr lebendige Einführung in
das Werk der Künstlerin und vor allem eine anschauliche Charakteristik ihrer
Persönlichkeit gab auf Grund persönlicher Erinnerungen ihr Neffe Dr. med.
Goldbeck-Löwe. Er stellte vor allem ihr schweres Schichsal, das sie nicht hat
bitter werden lassen, ihre ungeheure Exaktheit und Gewissenhaftigkeit sowie
ihren anerkannten Ruf in Schleswig-Holstein heraus. Die Ausstellung hinterließ
bei den Besuchern starken Eindruck.
10.3.1979
Norddeutsche Rundschau, Itzehoe
Bilder von Helene Gries-Danican auf dem Malerboden
„In die Erinnerung zurückgeholt“
Eine großartige Ausstellung gibt es ab morgen
auf dem Malerboden, Große Paaschburg 50: Zu sehen ist hier das malerische Werk
der Steinburger Künstlerin Helene Gries-Danican (1874-1935).
Die Ausstellung wird am morgigen Sonntag,
dem 11. März, 11 Uhr, mit einer Einführung von Wolfgang Reschke eröffnet; bis
zum 1. April ist sie dann geöffnet: mittwochs und sonnabends jeweils von 15-18
Uhr, sonntags von 11-13 und von 15-18 Uhr.
Der Vorsitzende des Künstlerbundes Steinburg,
Dieter Joachim Jessel, sagte uns bei einem Vorausbesuch, die Ausstellung
werde im Rahmen der Bemühungen veranstaltet, Leben und Werk verstorbener Steinburger
Künstler in die Erinnerung zurückzurufen. Jessel erwähnte die bereits
durchgeführte Max-KahlkeAusstellung und wies auf zwei Projekte hin: Im Herbst
soll das malerische Werk von Matthias Jarren gezeigt werden, und für 1981 ist
- im Haus Reichenstraße 21 - eine Ausstellung zum 100. Geburtstag von Wenzel
Hablik geplant.
Das Zustandekommen der jetzigen Ausstellung
ist das Verdienst von Edith und Wolfgang Reschke, Max Karstens und H.-P.
Widderich. In mühevoller Kleinarbeit erforschten sie das künstlerische Wirken
von Helene Gries-Danican, zeichneten ihren Lebensweg nach und trugen viele
Einzelheiten eines wichtigen - und im wesentlichen wohl vergessenen - Kapitels
schleswig-holsteinischer Kunstgeschichte zusammen. Der Erfolg dieser
Anstrengungen sind die Ausstellung auf dem Malerboden und ein (erstmals auch
mit Farbildern geschmückter) Katalog mit wesentlichen Beiträgen, von denen zu
erwarten steht, daß sie weit über Itzehoe hinaus Beachtung finden werden.
Helene Gries-Danican, in Kiel geboren, lebte
seit 1912 in Charlottenberg bei Itzehoe, einem Landhaus, das ein Vorfahr, der
französische General Danican, zu Napoleons Zeiten hatte erbauen lassen. Als
Folge einer mißglückten Operation litt sie seit ihrem 6. Lebensjahr an einer
Gesichtsnervenlähmung.
Ihre Ausbildung
erhielt sie bei dem Maler Georg Burmester in Kiel, später Möltenort, und an
Kunstschulen und Museen in Dresden, Paris und Berlin. Später wohnte sie in
Barsbek, einer 1908 von Burmester in der Probstei gegründeten Künstlerkolonie. Starke Impulse gab 1913 ein Studienaufenthalt in Schweden.
Das Leben in
Charlottenberg war anfänglich geprägt durch die schwierigen wirtschaftlichen
Verhältnisse nach dem ersten Weltkrieg. Helene Gries-Danican erarbeitete
sich ihren Lebensunterhalt zum Teil mit kunstgewerblichen Arbeiten. Sie
gestaltete auch Holzschnitte (von denen Nachdrucke den Ausstellungsbesuchern
angeboten werden). Abwechslung und starke künstlerische Anregungen gaben immer
wieder Aufenthalte an der See.
Die Ausstellung
enthält ausschließlich Bilder aus Familien- und Privatbesitz. Sie zeigt in dem
ersten Raum Arbeiten aus der Zeit bis zum ersten Weltkrieg. Der zweite Raum bietet Werke aus
den 20er Jahren mit dem Thema "Landwirtschaft", und im dritten Raum
ist die Thematik „Meer“ dargestellt.
Solcherart gewinnt der Besucher nicht nur
einen imponierenden Uberblick über die Entwicklung der Künstlerin, sondern wird
auch mit ihren wesentlichen künstlerischen Anliegen schnell und sicher vertraut
gemacht. Die Bilder, mit ihren starken Entwürfen, ihren großen Farbkontrasten,
ihren kraftvollen Aussagen, weisen Helene Gries-Danicen als eine Künstlerin auf
der Grenze zwischen Impressionismus und Kubismus aus.
Die
Ausstellung macht mit einer Malerin bekannt, die ihr schweres persönliches
Schicksal mit einer künstlerischen Leistung zu kompensieren verstand, die auf
das höchste eindrucksvoll ist. Eigentlich unverständlich, daß sie heute fast
völlig vergessen ist. Um so dankbarer darf man den "Kunst-Detektiven"
sein, die sie in die Erinnerung zurückgeholt haben.
21. 3. 1979 Kieler-Nachrichten – Nr. 68
"Leuchtendes
Werk"
Ausstellung von Helene Gries-Danican in Itzehoe
Eine Faszination für das Auge - so wird man
die Ausstellung charakterisieren dürfen, die der Künstlerbund Steinburg zur
Erinnerung an die Malerin Helene Gries-Danican (1874-1935) am Sonntag auf dem
überfüllten Itzehoer Malerboden eröffnete.
Nach
Begrüßungsworten des Vorsitzenden, Dieter Joachim Jessel, gab Wolfgang Reschke
einen eingehenden Überblick über Leben und Werk der Künstlerin. Wie Jessel
mitteilte, erfolgt die Ausstellung im Rahmen eines Zyklus, in dem der
Künstlerbund das Andenken an namhafte verstorbene Künstler des Kreises
wachhalten will. Die Ehrung galt im vorigen Jahr dem hochtalentierten
frühverstorbenen Max Kahlke, Glückstadt. 1981 ist eine große Ausstellung zum
100. Geburtstag von Wenzel Hablik im Haus Reichenstraße geplant.
Das Verdienst um die Gries-Danican-Ausstellung ist - ähnlich wie bei
Max Kahlke - Edith und Wolfgang Reschke, H. P. Widderich und Max Karstens zu
danken. Wieder wurde ein erstmals mit zwei Farbbildern geschmückter Katalog
mit wesentlichen Beiträgen zum Schaffen der Künstlerin herausgebracht. Die auf
der Ausstellung gezeigten fast 50 Ölbilder stammen aus Familien- und
Privatbesitz.
Geboren wurde die Künstlerin als Tochter eines
Rechtsanwaltes in Kiel. Ihre eigentliche Heimat aber wurde das am Rande des
Breitenburger Waldes bei Itzehoe gelegene Landhaus Charlottenberg, das ein
Vorfahr, der französische General Danican, erbaut hatte. 1913 zogen die Eltern
ganz dorthin. Seit ihrem sechsten Lebensjahr litt die Tochter an einer durch
eine mißglückte Operation herbeigeführten, stark entstellenden Gesichtslähmung,
was Verzicht auf alle Freuden des Jungmädchendaseins bedeutete. Aber Helene
Gries-Danican resignierte nicht, sondern wußte in unermüdlichem Fleiß ihre
Sehnsüchte durch ihr künstlerisches Schaffen zu sublimieren. lhre Ausbildung
erhielt sie bei dem bekannten Maler Georg Burmester in Kiel, dann in Kunstschulen
und Museen in Dresden, Paris und Berlin. Starke Impulse gaben ihr ein längerer
Aufenthalt in der von Burmester 1908 in Barsbek bei Kiel gegründeten
Künstlerkolonie sowie ein Studienaufenthalt in Schweden. Starke Beachtung
fanden ihre Arbeiten u. a. auf Ausstellungen in der Kieler Kunsthalle (1911 und
1913).
Aus der Barsbeker Zeit stammt eine größere Anzahl der im Hauptraum des
Malerbodens gezeigten großflächig gemalten und wunderbar farbintensiven Bilder,
um nur die kontrastreiche "Dorfstraße", die beiden Ähren sammelnden
Dorfjungen oder die ausdrucksstarken beiden Idylle "Jahrmarkt im
Dorf" zu nennen. An Noldeschen Farbenrausch erinnern im zweiten Raum der
"Blühende Ginster", die duftigen Tulpen bzw. die Farbensymphonie des
"Dammannschen Gartens".
Ähnlich groß in der Anlage die im letzten Raum
gezeigten Bilder vom Meer aus der Zeit von 1913 bis 1930. Besonders
eindrucksvoll das in Schweden
entstandene "Weiße Boot", ein einsames Schiffchen auf der hellblau
getönten See - eine Bildschöpfung von hohem Gleichniswert.
Bei den Bildern Helene Gries-Danicans begegnet man einer Kunst, die
jenseits moderner Kunstbestrebungen wie das einfache Lied eines Menschen ist,
der eine ihn besonders ergreifende Schönheit immer wieder besingt; eine Kunst
aus dem kraftvoll freudigen Einverständnis mit Natur und Welt.
Die Ausstellung ist bis zum 1. April geöffnet:
mittwochs und sonnabends von 15-18 Uhr, sonntags von 11-13 und von 15-18 Uhr.
4.9.1993 Ahrensburger Zeitung
"Erinnerung an
Helene Gries-Danican. Familie stellt wertvollen Privatbesitz vor"
(MT) - Sie war eine Frau mit auffallend freundlichen Augen.Ihr
Blick sprach von Herzensgüte und ließ über ihre Gesichtszüge hinwegsehen, die
nach einer Kinderkrankheit zeitlebens entstellt waren. Immer arbeitete sie draußen
vor der Natur. Unterbrach sie ihre Arbeit an der Staffelei, steckte
sie die Pinsel einfach verkehrt herum in den Waldboden. "Ich selbst habe
Helene Gries-Danican nicht mehr erlebt", erzählt ihr Großneffe Harald Goldbeck-Löwe,
"aber sie war stets gegenwärtig. Meine fünf Geschwister und ich sind von
dieser großen Künstlerin geprägt worden. Der Großhansdorfer Lehrer empfindet
es als Verpflichtung, das Werk seiner Großtante vor dem Vergessen zu bewahren.
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Öl- und Kreidebilder sind von morgen an im Ahrensburger Marstall zu sehen. Außerdem
zeugen rund 20 Holz- und Linolschnitte sowie Radierungen und Zeichnungen vom
Schaffen der 1874 in Kiel geborenen Malerin. "Wie groß das Gesamtwerk ist,
weiß ich nicht. Vielleicht sind es 100 Bilder", sagt Goldbeck-Löwe, "in
Stockholm befinden sich sehr schöne in Privatbesitz, andere sind im Itzehoer
und Husumer Museum. Mein Bruder bringt welche aus Berlin nach Ahrensburg mit,
meine Schwester aus Nürnberg." Die Freundschaft des Großhansdorfers zu
Dietrich Albrecht, dem Vorsitzenden des Fördervereins Marstall, hat dazu geführt,
daß die ausdrucksstarken Arbeiten von Helene Gries-Danican nach langer Zeit
wieder gezeigt werden.
Goldbeck-Löwe: "Oft wird ihr Werk mit dem von
Nolde verglichen und sogar noch höher eingeschätzt." Allerdings lief Helene
Gries-Danican nie Gefahr, während des Dritten Reiches verboten zu werden.
"Das hatte nichts damit zu tun, daß sie sich angepaßt hätte. Nein,
sie mußte so malen. Die Kraft der Farben und Formen spiegelt ihre
Seelentiefe wider", sagt ihr Großneffe, der ebensowenig wie die anderen
Nachkommen den künstlerischen Weg weitergegangen ist.
Viele Bilder entstanden
um 1910 in der Künstlerkolonie Barsbek in der Probstei. Auch drei Herbstbilder
sind im Marstall zu sehen, alle in Rottönen gehalten. Harald Goldbeck-Löwe:
"Sie entstanden wie im Rausch an einem Sonntag, erzählte mir meine Mutter."
Die
Ausstellung wird morgen um 11.30 Uhr eröffnet und ist bis Freitag, 24.
September, zu sehen. Öffnungszeiten: mittwochs, freitags, sonnabends und sonntags
jeweils von 13.30 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.
15.6.2006 Kieler Nachrichten
"Die Kunstsammlung des Kieler Arztes Paul
Wassily"
Kiel – Wer weiß eigentlich, dass ein Kieler Bürgerhaus in der Kehdenstraße
6 einst eine der größten, wenn nicht die größte Kunstsammlung Norddeutschlands
in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beherbergte? Das Stadtmuseum Warleberger
Hof erinnert jetzt an den Malerfreund, Wagnerianer und ambitionierten Kunstsammler
Paul Wassily und zeigt attraktive Gemälde aus seiner Kollektion.
Der aus
Husum gebürtige Kieler Arzt Paul Wassily (1868-1951) war eine eigenwillige Sammlerpersönlichkeit.
Er beabsichtigte nicht weniger, als eine "Entwicklungsgalerie der modernen
Malerei in Deutschland" in seiner Wohnung in der Kehdenstraße 6 aufzubauen.
Nach Augenzeugenberichten waren Im- und Expressionismus, Neue Sachlichkeit,
Neoromantik, Symbolismus, Naturalismus und noch eine Reihe anderer Ismen vertreten.
Die Wände der Wohnung waren vom Fußboden bis zur Decke, ja sogar an Türen und
Schrankwänden mit Werken von Emil Nolde, Carl Schuch, Georg Burmester, Otto
Modersohn, Paula Modersohn-Becker und anderen, auch heute teils vergessenen
Künstlern bedeckt. Die besondere Liebe des Wagnerianers Paul Wassily, der eine
Enkelin von Cosima Wagner geheiratet hatte, galt dem Maler Hermann Hendrich,
der sich vornehmlich in der deutschen und germanischen Mythenwelt tummelte.
Die riesige, wohl aus mehreren tausend Bildern bestehende Sammlung wurde
während des Zweiten Weltkriegs weitgehend zerstört. Den immer noch bedeutenden
Rest vermachte der kinderlose Paul Wassily der Kunsthalle und der Stadt Kiel,
dem Flensburger Museumsberg, der Stadt Husum und Familienangehörigen. In mühseliger,
detektivischer Kleinarbeit sind die Kieler Kunsthistorikerin Ulrike Wolff-Thomsen
und eine Gruppe Studierender dem wohl größten Teil der geretteten Werke auf
die Spur gekommen. Über 260 Bilder haben sie inventarisiert und katalogisiert.
Eine Auswahl von etwa 45 Werken präsentieren sie in einer Ausstellung, die morgen
im Kieler Stadtmuseum eröffnet wird.
Da gibt es zahlreiche Entdeckungen
zu machen. Die Schleswig-Holsteinerin Helene Gries-Danican (1874-1935) kann
sich mit einer Felsenküste neben Emil Nolde behaupten, der Hamburger Jugendstilkünstler
Arthur Illies (1874-1935) zeigt mit seinem Porträt des Dichters Detlev von Liliencron
von 1913, dass der Einfluss Vincent van Goghs in der deutschen Kunst schon früh
zu spüren war. Insgesamt spiegelt die Kieler Ausstellung die stilistisch weit
gefächerte Sammlertätigkeit Paul Wassilys. Hinzuweisen ist noch auf den vorzüglichen
von den Kunsthistorikerinnen und Kunsthistorikern erarbeiteten Katalog. Neben
den Abbildungen und Fotos zeichnet er mit Briefen, Erinnerungen und anderen
Texten ein lebendiges Bild eines bedeutenden Kieler Sammlers. Das Musikzimmer
mit den dicken Orientteppichen, dem üppigen Kristalllüster und den mächtigen
Ledersesseln etwa, wo sich die Bilder in opulenten Rahmen fast berühren und
auf schwerem Mobiliar zahlreiche Skulpturen Platz finden, ist in einer dieser
historischen Fotografien dokumentiert. Ein Salon, den Wassily als "Hendrichsaal"
einrichtete und fast ausschließlich den Gemälden dieses so geschätzten Malers
gewidmet hatte.
Stadtmuseum Warleberger Hof, Kiel, Dänische Str. 19. Eröffnung
morgen um 17 Uhr. Bis 20. Aug., täglich 10-18 Uhr. Katalog 24,90 Euro. Führungen
sonntags 11.30 Uhr.
nordClick/kn vom 15.06.2006 01:10
Quelle im Internet:
http://www.kn-online.de/artikel/1882172
15. März 2007
Norddeutsche Rundschau - Itzehoer Nachrichten
Farbenpracht im Hablik-Haus
Bilder
von Helene Gries-Danican in der Talstraße
(lpe) - Sie war Gast, als Wenzel Hablik und
Elisabeth Hablik-Lindemann 1917 den Einzug in ihr Haus in der Talstraße 14
feierten. 90 Jahre später kommt die Künstlerin Helene Gries-Danican (1874-1935)
dort selbst zu Ehren: Unter dem Titel "Farben sind leuchtendes Leben"
werden von Sonnabend, 17. März, bis Dienstag, 20. März, rund 50 Ölbilder und
zahlreiche Grafiken ausgestellt
"Absolut sehenswert" sei
die Ausstellung, sagt Kurator Holger Vanselow (43), Urgroßneffe der Malerin,
der als Grafiker und Illustrator in Stuttgart arbeitet. Die Bilder seien
fast alle in Privatbesitz und deshalb nicht so bekannt. Es gehe darum,
einer "etwas unterbewerteten Künstlerin Geltung zu verschaffen". Die
Gelegenheit bietet sich, weil Bendix und Beate Klingeberg, Erben der im
vergangenen August verstorbenen Hablik-Tochter Susanne Klingeberg, die
Wohnung zurzeit renovieren. Dort, im Treppenhaus werden die Werke Helene
Gries-Danicans hängen.
Auf die Besucher wartet viel Farbe. Unmittelbar
vor und in der Natur habe seine Urgroßtante gemalt, schildert Vanselow
- und zwar "ohne Kompromisse und bei jeder Witterung". Direkt
und unvermischt habe sie die Farbe auf die Leinwand gebracht,
oft mit dem Spachtel und ohne spätere Korrekturen. So habe sich Helene Gries-Danican
einen festen Platz in der Kunstwelt des Landes erarbeitet und sei unter
anderem mit emil Nolde verglichen worden. Regelmäßig nahm sie an Künstlerkolonien
teil oder unternahm ausedehnte Studienreisen.
Einfach hatte sie es
dabei nicht: Eine Frau, die den Spagat zwischen Familienpflichten
und ihrer Kunst versuchte. Als sie 1817 ihren Namen in das Gästebuch
der Habliks gesetzt habe, sei sie an einem Tiefpunkt gewesen, schildert
Vanselow. Im Januar 1914 hatte der Familiensitz Charlottenberg bei Amönenhöhe
gebrannt, ein Teil des Werkes von Helene gries-Danican, die fünf Jahre zuvor
aus Kiel dorthin gezogen war, war verloren. Kurz darauf starb ihr Vater
und Mäzen, zudem bremste der Krieg ihren Aufstieg.
Dennoch, in den 20-er
Jahren habe sich die Künstlerin wieder Freiräume schaffen können, schildert
der Kurator. Bei dem Bemühen, ihr Lebenswerk in Erinnerung zu rufen, hätten
sich in Itzehoe Edith und Wolfgang Reschke verdient gemacht. Harald Goldbeck-Löwe
habe Helene Gries-Danican 1993 mit einer Ausstellung im Ahrensburger Schloss
gewürdigt, nun stehe in der Talstraße die dritte umfassende Einzelausstellung
seit ihrem Tod 1935 an. Weil diese in Gruppen nach den Entstehungsorten der
Bilder gegliedert wird, hat sie aus Sicht Vanselows einen besonderen
Reiz: "Das ist wirklich das erste Mal."
19. März 2007
Norddeutsche Rundschau - Itzehoer Nachrichten
Helene Gries-Danican: Bilder
von hohem Niveau
Talstraße 14 ein Magnet für Kunstinteressierte?
(gk) - Alle waren überwältigt: Hauherr Bendix
Klingeberg von der enormen Besucherzahl, Kurator Holger Vanselow vom großen
Interesse an den Bildern seiner Urgroßtante Helene Gries-Danican und die Besucher
von der Qualität der Arbeiten, die die Itzehoer Künstlerin
Anfang des 20. Jahrhunderts schuf.
Das Leben der bis heute unterbewerteten
Malerin sei ein typisches bürgerliches Frauenschicksal, erläuterte die Kulturwissenschaftlerin
Katharina Keienburg bei der Ausstellung im Hablik-Haus in der Talstraße.
Ihre
Eltern ermöglichten Helene Gries-Danican (1874-1937) zwar in einer Zeit,
in der intellektuelle Frauen verpönt waren, eine künstlerische Ausbildung
in Dresden, Paris, Hamburg sowie Berlin und die finanzielle Unabhängigkeit
auch ohne Ehe. Dennoch kehrte sie auch immer wieder in den Dienst
der Familie zurück und stellte ihr Künstlertum hintenan, beispielsweise
als sie ihrem Bruder den Haushalt führte oder ihre Muttere
bis zu deren Tod pflegte. Einen tiefen Einschnitt in ihrem Schaffen, das mit
einem Aufenthalt in Schweden 1913 einen Höhepunkt fand, stellte neben dem 1.
Weltkrieg auch der Brtand des Familiensitzes Charlottenberg bei Amönenhöhe
und der Tod des Vaters dar, der auch finanzielle Probleme mit sich
brachte. Künstlerisch fasste sie danach nur noch schwer Fuß, obwohl
sie mittlerweile landesweit sehr bekannt war.Hatte sie zuvor die Farbe
eher feingliedrig verwandt, so spachtelte sie in ihrem Spätwerk kontrastreich
und grob auf die Leinwand, erreichte damit aber auch ein hohes expressives
Niveau. Bauernhäuser, Kornfelder, Landschaften - und immer wieder
das Meer waren ihre bevorzugten Motive
Katharina Keienburg
bezeichnete Helene Gries-Danican als Paradebeispiel dafür, welche Hindernisse
zu überwinden waren, aber auch wie weit es begabte Frauen bringen konnten,
wenn ihnen eine Ausbildung ermöglicht wurde
Helener Gries-Danicans Großneffe
Holger Vanselow, der die Ausstellung initiiert und mit viel Unterstützung durch
Beate und Bendix Klingeberg verwirklicht hat, wollte ihren Arbeiten, die sich
überwiegend im familiären Privatbesitz befinden, mehr Öffentlichkeit verschaffen.
Die große Zahl der nun in Itzehoe versammelten Werke erinnert ihn an seine Kindheit
in Charlottenberg, wo viele Bilder noch bis zum Tod seiner Großmutter präsent
waren.
Er kann sich auch einmal eine größere Ausstellung im Hablik-Museum
vorstellen, freute sich nun aber über die Präsentationsmöglichkeiten im ehemaligen
Wohnhaus von Wenzel Hablik, das nach dem Tod von Hablik-Tochter Susanne Klingeberg
umgestaltet wird und freie Räume zur Verfügung hatte
Viele Besucher nutzten
so auch die Gelegenheit, sich das mit vielen Vertäfelungen und Lichtgebungen
von Hablik selbst beeindruckend gestaltete Haus in der Talstraße noch einmal
näher anzuschauen.
Er hoffe auf diesem Weg zurück für den Hablik-Nachlass,
der nun im Archiv des Hablik-Museums untergebracht, aber dort eben nicht mehr
zu sehen sei, bekundete Hablik-Enkel Bendix Klingeberg bei der Ausstellungseröffnung.
Das Juwel von Haus in der Talstraße müsste nun eigentlich zu einem Besuchermagnet
werden, beschrieb er seine Vision von einer Itzehoer Standortpolitik.
Die
Ausstellung ist noch heute und morgen von 11 bis 19 Uhr in der Talstraße 14
zu sehen.
12.9.2008 Kiler Nachrichten,
Lübecker Nachrichten
Das Farbenspiel der Schatten
Kiel – Ihre Bilder leuchten in den unwirklichen Farben der Expressionisten
und prägen sich ein mit ungeheurer Strahlkraft. Meist sind es Landschaften und
Dorfansichten, die Helene Gries-Danican (1874-1935) direkt vor Ort auf die Leinwand
gebannt hat. Eine sehenswerte Schau der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek
ruft das Werk einer Wegbereiterin der Moderne in Schleswig-Holstein in Erinnerung.
In Kiel und Umgebung fand Helene Gries-Danican die Mehrzahl ihrer Motive
– Strohdachkaten und reife Kornfelder, schläfrige Dorfstraßen und immer wieder
die Küste und das Meer. Was andere zur Idyllenmalerei animierte, weckt bei der
innovativen Künstlerin die Lust am Experiment. Ungewöhnlich sind ihre Bildausschnitte,
in denen das Spiel mit Licht und farbigen Schatten den dargestellte Gegenstand
zur Nebensache werdenlassen. 1906 wurde Helene Gries-Danican in die Schleswig-Holsteinische
Kunstgenossenschaft aufgenommen. Ihr knapp 500 Arbeiten umfassendes Oeuvre befindet
sich größtenteils in Privatbesitz. Kreuz und quer durch Deutschland musste Jens
Ahlers, Direktor der Landebibliothek, reisen, um die Bilder bei der weit verzweigten
Familie in Augenschein zu nehmen. Aus dem zusammengetragenen Material haben
Telse Wolf-Timm und Mareike Wolf einen repräsentativen Querschnitt des Oeuvres
ausgewählt und einen umfassenden Katalog erarbeitet, der Gries-Danicans Werk
erstmals wissenschaftlich erfasst und in die Kunstgeschichte ihrer Zeit einordnet.
Die
Hängung der Bilder ist chronologisch – beginnend mit zarten impressionistischen
Landschaften, die den Einfluss ihres Lehrers Georg Burmester erkennen lassen.
Der Lehrer rät der begabten Schülerin, der wie vielen Frauen ihrer Zeit der
Besuch einer Kunstakademie versagt blieb, ihren Horizont zu erweitern – Dresden,
Berlin und später Paris werden für sie zu prägenden Stationen. 1905 kehrt sie
nach Kiel zurück, tritt ein in die von Burmester und Fritz Stoltenberg gegründete
akademische Mal- und Zeichenschule und zeigt, was sie in der Fremde gelernt
hat. Aus dem Impressionismus bewahrt sie das atmosphärische Spiel von Licht
und Schatten, ersetzt jedoch duftige Töne durch expressive, kräftige Farben
und findet zu einer Flächigkeit, die an den Pariser Fauvismus erinnert. Ihre
Arbeit findet in der Fachwelt Anerkennung, bis der Weltkrieg ihr künstlerisches
Schaffen bremst. Später findet sie zur konsequenten Weiterentwicklung ihrer
Kunst zurück – zu bestaunen anhand der Meeresbilder aus den 30-er Jahren, deren
suggestiver Kraft man sich kaum entziehen kann.
Von Sabine Tholund
Quelle im Internet: http://www.kn-online.de/artikel/2461297